Jetzt ganz einfach hunderte Euro beim Gas sparen!

Der einfache Trick, wie man viel Gas und damit Geld diesen Winter sparen kann. Es tut nicht weh und funktioniert sofort! Die Anleitung.

Nur eine kleine Umgewöhnung – mit riesiger Wirkung! Credit photo: drobotdean

Robert Habeck hat uns gewarnt. Und wenn einer sieht, was wirklich auf uns zukommt, dann er. Seine Ansage, man solle weniger lang duschen, geriet vielen in den schiefen Hals. Rhetorisch immer sattelfest misslang ihm hier die Kommunikation etwas. Und Kubicki nutzte es, um so richtig zu zeigen, wie sich die FDP nicht für die Allgemeinheit und ärmere Menschen interessiert. Warum hat sich also Habeck so mit seinem vermeintlich doofen Tipp in die private Sphäre der Körperhygiene der Bürger eingemischt?

Der Schlüsselfaktor

Antwort: Weil warmes Wasser ist in vielen Haushalten der Hauptenergieverbraucher neben der Heizung. In Mietwohnungen merken wir davon aber nur einmal im Jahr bei der Rechnung was und drehen sonst einfach nur den Hahn auf, darum ist uns die Verschwendung hier kaum bewusst. Täglich verbraucht jeder im Schnitt 40 Liter erwärmtes Trinkwasser. Macht 14’600 Liter im Jahr pro Person. Diese aufzuheizen benötigt ungefähr 800 kWh. Kostete Erdgas letztes Jahr 6 Ct die kWh, liegen wir heute bei Kleinkunden bei rund 18 Ct. Dazu kommt jetzt auch noch die Gasumlage von 5-6 Ct obendrauf. Wären wir also schon bei 24 Ct. Das wären dann 192 Euro für den durchschnittlichen Verbrauch, Stand Ende Juli 2022. Pro Person! Und das ist nur das Warmwasser – die Heizkosten sind da ja noch nicht dabei. Und die Preise steigen weiter! Was wäre also, wenn wir diesen Verbrauch stark reduzieren könnten, ohne wirklich an Komfort einzubüßen?

Was, wenn Robert recht hat?

Wo verbrauchen wir Warmwasser? Beim Duschen, Baden, Geschirr spülen und Hände waschen. Weniger warm spülen? Ginge irgendwie, aber kalt auf keinen Fall. Genauso in der Dusche. Aber was wäre, wenn unbemerkt einfach viel zu viel Wasser durch den Wasserhahn fließt? Denn genau das ist praktisch überall der Fall. Die Wasserhähne sind einfach zu groß designt. Sonst ließe sich ein Vollbad nicht in brauchbarer Zeit einlassen und auch die Waschmaschine bräuchte empfindlich mehr Zeit für ihr Business. Man könnte mit weniger Wassermenge aber gleich viel Effekt erreichen – ohne dass man wirklich was davon merkt. Und dafür gibt es simpelste Technik. Für den Wasserhahn in Küche und beim Spülbecken im Bad gibt es einfache Aufsätze, die Luft beimischen und so die Wassermenge reduzieren. In vielen Neubauten sind diese sowieso standardmäßig verbaut. Zu erkennen sind sie am weißen statt durchsichtigen Wasserstrahl. Bei der Dusche hingegen kommt es auf den Duschkopf drauf an. Und die sind meistens nicht sehr oder überhaupt wassersparend. Und man gewinnt so einen Duschkopf ziemlich lieb – denn man gewöhnt sich sehr an ihn. Es gibt zwei Möglichkeiten hier: Sich umgewöhnen und ein Wassersparmodell kaufen. Oder – und jetzt kommts – man nutzt denselben Duschkopf weiter, setzt aber ein Wasserdurchflussbegrenzerventil zwischen Duschbatterie und Duschkopf. Sehr sperriges Wort. Das kostet weniger als fünf Euro online. Und selbst das ist Abzocke. Aber jeder kann sich das bestellen und völlig ohne Werkzeug an seinen Duschschlauch schrauben. Beim Wasserhahn ist manchmal ein Werkzeug notwendig, doch selbst hier gibt es Hack-Videos im Netz, wie man zur Not auch ohne auskommt.

Durchflussbegrenzer-Set, supereinfach zu montieren – große Wirkung! Man gewöhnt sich schnell daran. Anfängertipp gleich voraus: Da sich das Metall von der Duschbatterie und dem Bauteil je nach eingestellter Wassertemperatur unterschiedlich ausdehnen, kann das Teil nach dem ersten Anschraube erstmal festsitzen. Es sitz aber am Schlauch fest und die Einsätze können so trotzdem herausgeschüttelt werden, da diese nur lose hineingelegt werden. Um das Bauteil zu lösen, kann eine andere Wassertemperatur helfen oder man benötigt zwei Zangen mit verstellbaren Backen, die man gegenläufig verwendet. Möchte man das Ventil vorerst nicht benutzen, kann man das Teil aber auch einfach am Schlauch dran lassen und den Einsatz herausnehmen.

Das Teil

Bestellt und geliefert waren die Dinger in kürzester Zeit. Eingebaut dann innerhalb von Sekunden. Kann wirklich jeder! Der Wasserdurchflussbegrenzer ist ein sehr kleines Bauteil, kaum größer als die Daumenspitze. Außen das Schraubteil, meistens aus Kupfer mit Silberfarbe, manchmal auch Plastik. Innen drin gibt es ein Plastikstück, welches den Durchfluss begrenzt. Im Set bekommt man üblicherweise drei verschiedene Varianten mitgeliefert. Diese begrenzen den Durchfluss von den meistens 12-15 Litern pro Minute auf noch wie folgt:

blauer Einsatz: 4 Liter pro Minute

grüner Einsatz: 7 Liter Pro Minute

gelber Einsatz: 9 Liter pro Minute

So kann man ausprobieren und selber wählen, welcher einem am meisten taugt. Möchte man es genau wissen und misst nach, bemerkt man, dass die Wassermenge leicht über den angegebenen Reduziermengen liegen, aber man spart immer noch viel. Am besten alle durchprobieren, um ein Gefühl zu bekommen. Tatsächlich merkt man bei manchen Duschköpfen – vor allem solchen mit sehr breiten Wasserauslässen und/oder weiteren Strahlfunktionen, dass sich der Wasserdruck etwas reduziert. Bei vielen Modellen merkt man hingegen kaum einen Unterschied. Aber selbst wenn, wie bei mir, ein Unterschied deutlich bemerkbar ist, ist das überhaupt nicht schlimm. Denn wir Menschen gewöhnen uns an praktisch alles. Ja, die erste Dusche war ungewohnt und ich dachte, dass ich zurück will und das kein gangbarer Weg für mich sei. Doch nach schon wenigen Tagen habe ich mich einfach dran gewöhnt. Und gesünder kann es noch dazu sein: zu hoher Druck hat zwar eine angenehme Massagefunktion, trocknet die Haut aber extrem aus durch den starken Druck und damit mit der Zerstörung bzw. Abwaschung der natürlichen Schutzschicht der Haut. Darum cremen sich viele Menschen nach der Dusche mit Lotionen ein und haben gerade im Winter trockene Beine, Füße und manchmal auch Juckreiz. Mit einem sanfteren Duschstrahl ist das sofort weg. Natürlich könnte man, wie Robert Habeck, auch einfach kürzer oder kühler duschen, doch das würde den Duschkomfort doch erheblich einschränken. Mit dem Durchflussbegrenzer hingegen findet man einen optimalen Kompromiss, den man im besten Fall sogar kaum bis gar nicht bemerkt.

Fazit

Auf die Gefahr, dass ich jetzt wie einer dieser Aufschwätzer im Teleshopping klinge, aber es stimmt: Der Effekt ist gigantisch! Das ZDF hat an einer vierköpfigen Wohngemeinschaft vorgerechnet, dass diese 600 Euro sparen kann, wenn sie solche Aufsätze und Ventile für wenige Euro einschraubt. Und das war noch vor der neu angekündigten Gasumlage! Die Ersparnisse könnten also noch viel höher sein. Anstatt jämmerlich zu frieren oder saftig nachzuzahlen während Putin sich freut, kann man mit diesen einfachen technischen Tricks sofort viel Geld und Gas sparen – und die Ukraine unterstützen, sowie dem Despoten in Russland richtig eins auswischen. Ich habe es jetzt mehrere Wochen ausprobiert und kann nur sagen, dass es wunderbar funktioniert. Duschen ist deswegen nicht unbequemer, spülen nicht weniger effektiv und die nächste Nebenkostenabrechnung wird nicht ganz so übel ausfallen. Probiert es aus! Solltest du tatsächlich so einen Duschkopf haben, wo du einen Unterschied bemerkst, dann probiere doch ein paar Tage oder zwei Wochen lang aus, ob du dich nicht wie ich sehr schnell daran gewöhnst. Denn die Temperatur ist dieselbe geblieben, die Duschdauer auch. Das sanftere Gefühl mag ich mittlerweile sogar. Solidarität zahlt sich auch bei dieser Krise aus, denn sparen genug Menschen genug ein, können wir Rationierungen oder Temperaturabsenkungen für alle verhindern. Übrigens: lass dich beim Netzkauf nicht übertölpeln, die Ventile kommen meistens aus China und kostet wirklich nur einige wenige Taler – Gefahren lauern bei Sets, Liefergebühren oder der nicht genutzten Sortierfunktion nach Preis. Aber beim gewaltigen Einsparpotential würde das nicht mal ins Gewicht fallen. Und wenn wir das alle machen, kommt richtig viel dabei rum. Dass Wasser, Energie und damit CO2 einsparen gut fürs Klima ist, gibt es neben dem gesparten Geld, der Krisenprävention und der geopolitischen Finte Richtung Putin sogar noch obendrauf. Her damit!

Magst du den Klimablog unterstützen?
Dann teile diesen Beitrag auf Mastodon, Bluesky oder
dem sozialen Netzwerk deiner Wahl. Danke!

Am Klimablog dranbleiben? Jetzt folgen!




Zurück zur Startseite


DerKlimablog ist für den Goldenen Blogger 2024 nominiert - das Voting läuft nur noch bis Montag! Stimme jetzt ab!