Klimafreundlich(er) rasieren – klar geht das!

Endlich Schluss mit Einwegrasierern, Ersatzklingen aus Plastik zum Wegwerfen. Schluss mit Rasurbrand, ungleichmäßigem Ergebnis und einer Menge Stress. Schluss mit einer unglaublichen Verschwendung und einem Marketing, das einer Gehirnwäsche nahe kommt. Dieser Artikel zeigt dir, wie das für nur ein paar Euro geht - für den Rest deines Lebens!

Also zumindest ich werde in letzter Zeit im Netz aggressiv von einer Sorte Werbung heimgesucht. Muss mir da irgendein Cookie eingefangen haben. Rätseln, warum ausgerechnet ich Zielgruppe bin, bringt nichts, denn eigentlich ist fast jeder Zielgruppe, auch Frauen, Junge, Alte – schlicht alle, die Haare haben. Es geht um Werbung für Rasierhobel. Diese Dinger, welche Opa benutzt hat. Klingt gefährlich, schaut auch so aus und überhaupt, da muss man Übung haben – dachte ich. Die Argumente sind aber schon nice: Keine Hautirritationen, welche sehr lästig sind, keine sauteuren Ersatzklingen, keine Bindung an ein System oder Marke, kein Wegwerfplastik mehr, so viel günstiger und enorm gut fürs Klima. Klingt zu gut, um wahr zu sein. Wirklich? Ich habe es für euch ausprobiert und mich mal mit den Mysterien und Fakten rund ums Rasieren beschäftigt. Teile dieses Artikels klingen tatsächlich zu gut, um wahr zu sein, denn der Rasierhobel ist eine Alternative mit fast nur Vorteilen. Trotzdem gibts einen gewohnt kritischen und hintergründigen Blick auf den neuen Trend.

Was ist “DIY-Klima”?

Etwas für das Klima und gegen die Katastrophe zu tun, kann im Alltag von jedem anfangen. Diese Artikel-Serie beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, die jeder einzelne bereits jetzt hat. Oft sind es kleine Entscheidungen, die nicht unbedingt auf Verzicht, Komfortverlust oder teure Anschaffungen hinauslaufen. Meistens ist lediglich Inspiration, Kreativität oder eine einfache Änderung von Gewohnheiten schon ein großer Beitrag. DIY-Klima zeigt dir wie und erklärt dir auch Hintergrundwissen – denn nicht alles, was grün glänzt, ist auch grün. Mehr solche Beiträge findest du unter der Rubrik “DIY-Klima”.

Zahlen und Fakten

Weil das der Klimablog ist, geht es natürlich auch darum. Wenn sich weltweit 75 % der Menschen in irgendeiner Form rasieren – sei es im Gesicht, an den Beinen oder anderen Regionen – und würden sie dazu herkömmliche Rasierklingen der Systemrasierer benutzen, dann wären das 300’000 Tonnen Restmüll. Das ist das Gewicht von ca. 3 Millionen Waschmaschinen. Darin sind Stahl, Plastik, Chemie und Kosmetika enthalten. Der Markt ist hoch lukrativ und wird von einer Firma dominiert. Procter & Gamble beherrscht mit der Marke Gillette ca. 70 % des Marktes. Die Margen sind gigantisch. Im Durchschnitt kostet rasieren mit Gillette zwischen 9 und 45 Euro im Monat. In Deutschland ist das ein Umsatz von 770 Millionen und weltweit von 13 Milliarden Dollar. Für ein Stück Wegwerfkultur. Und es ginge viel, ja extrem viel billiger. Warum gelang also das Kunststück, die Konsumenten dermaßen abhängig von diesem Produkt zu machen?

Hier landen Einwegrasierer oft am Ende ihres kurzen Lebens…

Gillette machte um die vorletzte Jahrhundertwende Schluss mit den damals verbreiteten Rasiermesser und meldete die beidseitige Wechselklinge mit dem Rasierhobel 1901 zum Patent an. Schnell gab es aber Konkurrenz und auch findige Ideen, wie kleine Geräte, mit denen man die Wechselklingen nachschleifen konnte. Bis heute scheut P&C, als Mutterkonzern von Gillette keine Mittel, ihre Patente zu verteidigen. Als Marktleader setzen das Unternehmen zu seinem Schutz immer neuere Standards, welche die Konkurrenten fast zwangsweise adaptieren und umgehen mussten, wenn sie den Branchenprimus angreifen wollten. Jeder, der da mitmachen wollte, musste also mindestens dasselbe tun. Namentlich hierzulande Drogeriemärkte mit Eigenmarken. Wir kennen alle diese Spirale der Superlative, immer mehr Klingen, 3D-Köpfe, Gleitstreifen und Markennamen, die immer absurder nach Leistung, Technik und Erfolg klingen. In die Köpfe der Menschen gehämmert, mit ultrateuren Werbekampagnen. Seit Jahrzehnten funktioniert dieses Modell nur in eine Richtung: immer mehr, immer weiter nach oben. Ganz nach der Doktrin des neoliberalen Kapitalismus. Je mehr Konsum, desto mehr Gewinn. Rasieren muss sich fast jeder mehr oder auch weniger. Und Menschen sind Gewohnheitstiere, einmal an eine Marke oder Produkt gebunden, verändern wir nur ungern unseren Habitus. Dabei wird das Freemium-Modell angewandt. Free + Premium = Freemium. Man bekommt etwas geschenkt oder sehr günstig, regelmäßige Ersatzteile sind dafür sehr teuer. Dieses Modell funktioniert z.B. auch bei Kaffeekapseln. Völlig unnötig, umwelttechnisch total wahnsinnig – aber mit geschicktem Marketing fühlt man sich eben „Premium“, dem vermeintlich Herkömmlichen überlegen und man wird fast unbemerkt abhängig gemacht. Bei Rasierern bekommt man den Griff gratis, eine Wandhalterung, ein Klingenset oder noch Schaum dazu. Tanten und Onkel schenken gern sowas ihren pubertierenden Neffen und Nichten zu Weihnachten – einmal angefixt, bleiben viele ein Leben lang treu. Ein traumhaftes Geschäft. Aufgebaut hat Gillette diese Marktmacht übrigens schon im Zweiten Weltkrieg – indem das US-Militär beliefert wurde, gewöhnten sich genauso Millionen junger Männer an die Produkte, den Look und ihnen wurde dazu noch mit Werbung eingeredet, dass kratzige, stoppelige Männer ungepflegt seien und von Frauen überhaupt nicht gemocht würden. Der Beginn des Nachkriegs-Hyperkonsum des Wirtschaftswunders. Aufgeladen mit dem Narrativ, je jugendlicher ein Mann aussehen würde, desto besser sei das für seinen persönlichen Erfolg – beim anderen Geschlecht, aber z.B. auch im Sport oder Beruf. Noch heute rasieren sich Bänker, Flugbegleiter und Versicherungsmakler – gezwungen von ihren Arbeitgebern. Dabei steht es nicht jedem, und auch nicht jeder hat die Haut dazu. Schräger Fakt: völlig glatt rasieren sollten sich die Soldaten vor allem, um die Gasmasken dicht abschließend anlegen zu können. Ein hässlicher Ursprungsgrund wurde zum Schönheitsideal umgedeutet und so zu einem Milliardenbusiness.

Rasurbrand – eine unangenehme und unschöne Erfahrung für viele

Eigene Erfahrung

Beruflich musste ich mich früher auch mal täglich frisch rasieren und meine empfindliche Haut konnte so gar nichts damit anfangen. Sie wehrte sich heftig mit Rötungen – dem gefürchteten Rasurbrand. Ich kippte da noch extra Aftershave hinterher, vermeintlich weil damit Bakterien abgetötet werden würden, die den Rasurbrand begünstigen täten. Der viele Alkohol trocknete die Haut aber nur noch zusätzlich aus und ich griff deswegen wiederum zur guten alten Nivea-Creme. Ohne Vater aufgewachsen, hatte mich auch niemand in die Geheimnisse männlicher Gesichtspflege eingeführt und ich glaubte halt, was die verschiedenen Werbungen so suggerierten. Drumherum kam ich ja sowieso nicht, eben weil ich mich verpflichtend rasieren musste. Was für ein Wahnsinn eigentlich. Sobald ich nicht mehr musste, sprich den Arbeitgeber verließ, habe ich auch den Bart wachsen lassen. Wer spätestens jetzt den Zeigefinger erhoben hat, um mich auf die Option Elektrorasierer hinzuweisen – auch das habe ich versucht. Wenig Geld wie ich in meiner Jugend hatte, konnte ich mir nur ein billiges Gerät leisten, was ich erst viele Jahre später als Fehler und Ursache ähnlicher Hautprobleme identifizieren konnte. 

Eigentlich kann man zusammenfassen, dass ich schon immer und viele, viele Jahre unglücklich mit der leiden Gesichtsmäherei war. Zuletzt elektrisch, mit einem etwas teureren Gerät den Bart nur noch trimmend, lief es mehr oder weniger gut. Aber eben nicht ok. Weil ich um die zwanzig anfing, meine Haut eben wegen des Rasurbrandes ständig zu cremen, wurde die Haut süchtig danach. Das kann Haut wirklich und du darfst gerne danach googeln, um mich hier jetzt nicht zu sehr zu versteigen. Doch mein Gesicht war sehr wählerisch, was ihm den gut bekam und was nicht. Gepaart mit Stress und Umwelteinflüssen wie Feinstaub usw. hab ich sogar zeitweilig unter Ekzemen gelitten. Es war Zeit, einige Dinge grundlegend zu ändern. Also habe ich recherchiert. Lange. Und oh Wunder, je weniger man macht, desto weniger Probleme gibt es. Einfach alle Fehlerquellen ausschalten – und zack, es wurde schlagartig viel besser. Weniger mechanische Beanspruchung durch einen einfacheren Barttrimmer, vor allem weil auch der alte nach einem Jahrzehnt wohl sehr stumpf geworden war. Merkt man halt schleichend nicht so, aber schon, wenn man dann eben einen neuen kauft. Rigoros Pflegeprodukte weglassen. Keine Wässerchen, Cremen, Seifen, Gele, Schäume usw. mehr. Auch nicht die kürzlich angeschafften Alternativen der angeblich gesünderen Naturkosmetik. Nur gibt es da viele Zonen abgesehen vom Bart, wo doch mehr als Trimmen sein muss. Wangen, Kinnzone, Achseln und an den delikateren Stellen weiter unten. Mit dem Trimmer ging das nur sehr grob und ohne zufriedenstellendem Ergebnis.

Ist der Rasierhobel die Lösung aller Probleme?

Was mich zum Umdenken brachte

Aber immer noch beharrte ich darauf, dass ich kein Geld ausgeben will, mich von der Industrie nicht verführen lassen will und darum bei den vermeintlich billigeren No-Name-Klingen aus dem Drogeriemarkt bleiben wollte. Aber genau die waren das Problem. In 5 Klingen und den ultrafeinen Rillen der Gleitstreifen tummeln sich die Bakterien wie im Biotop. Und das ist der Trick der Industrie – einem ein eher schlechtes als rechtes Produkt verkaufen und ständig damit verführen, wenn man nur noch eine Klinge zusätzlich kaufen würde, noch einmal zur noch besseren Variante wechseln würde, dann würde Technologie einem diesmal wirklich eine bessere Haut schenken. Wenn es nicht klappt, dann ist natürlich die individuell empfindliche Haut schuld und nicht die Industrie mit einem billig produzierten und teuer verkauften Wegwerfprodukt. Die schiere Anzahl Klingen reizen aber bei jedem Rasurstrich eben auch x-mal die Haut. Schnell stumpf, reißen bzw. hacken sie die Haare auch eher ab als zu schneiden, was wiederum durch unsaubere Stoppeln für weitere Irritationen auf der Haut durch Reibung sorgt.

Doch je mehr die Werbung für Rasierhobel auf mich einprasselte, je mehr fand ich, ich müsste jetzt halt wenigstens mal überprüfen, was hinter den tollen Versprechen steckt. Und je mehr ich las, je mehr begriff ich, was da eben wirklich stimmte, und was auch nur Marketing war. Vorgespult kann ich sagen, dass alle Effekte stimmen. Nur nicht der Preis. Rasierhobel funktionieren mit herkömmlichen Rasierklingen. Ja, mit diesen, welche man für Eingebranntes auf dem Herd noch hernahm. Diese sind extrem günstig. Natürlich gibts da mittlerweile wieder eine große Auswahl mit extremen Preisunterschieden, aber so günstig, dass man sich da keine Gedanken macht. Was wiederum Türen für fette Geschäfte öffnet. Aber da es so extrem viel billiger als bei den Systemrasierern ist, fällt das kaum ins Gewicht für den einzelnen Anwender. Geld machen all diese vermeintlich alles besser machenden Startups auf Instagram mit dem Hobel selber, und Pflegeprodukten, die sie stark an ihre Marke koppeln, die sie sorgsam mit Emotionen aufladen. Fast wie gehabt. Klingen kann man aber alle nutzen, weil das System eben offen und nicht an eine einzelne Marke gebunden ist. Ich kann von allen Herstellern, die ich will, Klingen in meinen Rasierer spannen. Und die Pflegeprodukte muss ich auch nicht kaufen. Bleibt nur der Hobel selber. Und da wird ähnlich argumentiert, wie bei den Systemrasierern: Raumfahrttechnik! Butterfly-Mechaniken! Metall-Legierungen! Gewicht! Spezielle  gefräste rutschfeste Stile – you name it. Technische Merkmale, die täuschen sollen, dass man eigentlich ein total billiges Chinaprodukt mit einer absoluten Traummarge für diese Startups kauft. Grast man mal all die Webseiten der eingeblendeten Werbungen ab, fällt einem schnell auf, dass sich die Dinger sehr gleichen und ihre Etuis aus Plastik absolut dasselbe Design haben. Als ob sie aus der gleichen Fabrik kämen. Oft ist sogar nur das Logo ein anderes, der Rest ist identisch. Also muss es doch auch hier No-Name-Varianten geben? Und yes, gestöbert auf Amazon findet man auch Hobel ohne Logo für 9 Euro, die bei Instagram-Startup 40 Euro gekostet hätten. Die werden jetzt argumentieren, bei ihnen kaufe man ein hochwertiges Set, mit gratis Pinsel, Lederetui etc. Ja, manchmal, oft aber ist es dasselbe wie eben die No-Name-Dinger. Und selbst diese machen hohen Gewinn, denn auch auf Amazon gibt es Unterschiede, die teilweise das mehrfache des Preises ausmachen. Wer sucht, der findet also – und kauft ums Vielfache günstiger. Ich klicke auf „bestellen“ und ein paar Tage später bin ich Besitzer eines selbst zusammengestellten „Probiersets“. Hobel für 9.90 und Pinsel für 2.69 Euro.

Wie findet Gillette bzw. P&C diese plötzliche Konkurrenz von all den Startups, die versprechen, mit einer alten Idee die Welt zu retten? Oder gar Menschen wie mich, die einfach einmal einen günstigen Hobel kaufen und dann aus dem Markt weg sind? Gelinde gesagt, sie sind not amused! Das Unternehmen ist die letzten Jahre bereits in den USA durch z.B. den „Dollar-Shave-Club“ unter Druck geraten, der Abos für billigere Wechselklingen verkaufte. Also vorerst nur das Argument Preis attackierte. Das Startup wurde als Milliardendeal von Unilever gekauft. Doch nun erlebt der Rasierhobel – der in den USA übrigens sehr viel unschuldiger „Safety Razor“ also „Sicherheitsrasierer“ heißt, eben weil man sich praktisch kaum damit schneiden kann – ein Comeback. Und gegen dessen Argumente Umwelt, CO2 und Plastik kommt der Konsumkonzern P&C nur ganz schlecht an. Er versucht zwar seine Felle mit einer eignen Innovation zu retten, mit plötzlich, siehe da, nur noch zwei Klingen. Auch der Trend zum Bart setzt dem Milliardengeschäft zu. Vielleicht sind die goldenen Zeiten vorbei und die Konsumkultur wandelt sich tatsächlich zu mehr Nachhaltigkeit. Wie hoffentlich noch bei vielen anderen Produkten auch.

Anleitung

Wie geht das denn nun mit hobeln? So martialisch ist es wirklich nicht. Ohne jetzt lange mich in Feinheiten zu ergehen, hier einfach die paar Anfängerfehler, die ich gemacht habe und du umgehen kannst: Es braucht etwas mehr Geduld, aber macht mehr Spaß, ist gründlicher und angenehmer. Ein kleines Ritual nur für dich. Man kann sich Rasierseifen aufschwatzen lassen, aber weder öliger, pampiger Schaum noch besondere Dichte sind praktisch – fühlt sich nur gut an, verdeckt aber effektiv die Sicht, reizt die Haut und die ölige Schicht muss man dann wiederum mit Seife entfernen. Da kann man auch gleich herkömmliche Handseifen nehmen. Ohne spezielle Tigel, Etuis, Keramikbehältnisse usw. Einfach mit nassem Pinsel über die Handseife streichen und in einer Schale aufschäumen. Auch hier gibts wieder viel teure Auswahl bei den erwähnten Lifestyle-Instagram-Startups – aber es tut es auch die leere Glasschale vom Supermarktdessert. Ist umsonst perfekt mit seiner Form, um den Pinsel zu schwingen und damit schönen Schaum hinzubekommen. Gerade dicht genug, um damit super rasieren zu können. Das sollte man übrigens mit einem 30 Grad-Winkel tun. Das erste Mal wird man sich vielleicht etwas ritzen. Aber nach 2-3 Mal ist das vorbei und man hat die Technik raus und schneidet sich nie wieder. Immer mit dem Strich rasieren, logo. Und die größte Überraschung, es funktioniert auch im Intimbereich. Gerade explizit da habe ich so gute Ergebnisse wie noch nie erzielt. Bisher immer eine sehr delikate Stelle, wo ich nie zufrieden war. Jetzt absolute top – ungekannte Sphären! Ja, lach du nur, aber ich habe mich nicht geschnitten, denn genau dazu wurde der Sicherheitsrasierer designt. Am Schluss auseinander bauen, gut reinigen und auf keinen Fall die Klinge drin lassen. Sonst kann sie rosten und Bakterien können sich auch hier sammeln. Aber sie haben keine Chance, wenn du die Teile inklusive Klinge eine Nacht separat auf einem Blatt Toilettenpapier trocknen lässt und am nächsten Tag den Hobel wieder zusammenschraubst. Ach ja, es gibt zwei Arten von Hobel, das Schraubmodell und das Butterflymodell. Beim ersten wird die Klinge zwischen zwei Kopfteile gelegt und der Griff angeschraubt, beim zweiten dreht man am Griff und oben öffnen sich zwei Flügel, wo man die Klinge hineinlegt. Butterfly ist teuer, bequemer, aber friemeliger zu reinigen. Das ist schon alles.

zum Schluss reinigen und trocknen, Klinge rausnehmen

Produkte

Man braucht nur den Hobel, Klingen, Pinsel und Pinselschale. Bei den Klingen gibt es eine uferlose Auswahl. Etwas googeln, nicht zu teure und vielleicht gucken, woher die Klingen kommen und welches Unternehmen man nun viele Jahre zu unterstützen gedenkt, dank Gewohnheiten. Achtung: Manchmal wird eine Testklinge zum Hobelkauf beigelegt. Das sind meist sehr minderwertige Klingen und können so das Ersterlebnis empfindlich trüben. Lass es also und bestell dir für 2-3 Euro noch ein Klingenset dazu. Entsorgen musst du die Klingen übrigens trotzdem im Restmüll, gerade wegen der Schneidegefahr. Dazu unbedingt wichtig: gebrauchte Klinge in ein leeres Schraubglas oder eine Bonbondose geben, damit sich niemand verletzen kann. Im Kinderhaushalt hoch genug aufbewahren. Viel Spaß!

alles was man braucht

Fazit

Ja, du reduzierst extrem dramatisch deinen Abfall beim Rasieren. Null Plastik – speziell mit der Mikroplastik-Problematik ein gewichtiges Argument. Aber auch wegen des verbrauchten Erdöles. Viel weniger Platz und damit Transportaufwand. Es ist extrem viel günstiger. Eine Klinge hält bei meiner Rasierfrequenz mindestens 2 Monate und ein 10er-Set Klingen kostet gerade mal 2 Euro. Mit einmal die Woche kostet mich das also 1.20 Euro – im Jahr! Und nicht 100, wie die untere Grenze des deutschen Durchschnittes. Also 99 % Ersparnis. Das ist schon sehr krass. Die Haut dankt es zudem sehr mit null Rasurbrand, einem angenehmen Gefühl, seltener nötigen Rasuren und sauberem Schnitt, der z.B. unter den Achseln oder im Intimbereich nicht mehr kratzt und reizt. Dazu kommt der Wegfall von Pflegeprodukten, die Rasurbrand und Irritationen bekämpfen sollen. Auch Schaum aus der Dose spare ich. Wenn man diese Vorteile zusammenzählt und die Ersparnis von Metall, Kunststoff, Transport, Verpackung, Werbung usw. auch einberechnet – dann macht das bei diesem einen Alltagsprodukt besonders viel Reduktion an Ressourcen aus. Mehr als anderswo. Gutes tun, und dabei noch selber davon profitieren – schlicht und einfach nur empfehlenswert. Bis auf den Hobel, den sollte man sich gut aussuchen und zu einem günstigen greifen, aber – wie so oft – nicht zum Allergünstigsten. Denn diese können unsauber verarbeitet sein, z.B. mit Metallkanten oder schlechtem Rostschutz. Trotzdem sind die günstigen Modelle so gut versteckt, dass man sie mit der Suchfunktion suchen muss, weil sich da eine ganze Industrie sehr gut positioniert hat, um dir total überteuerten Produkte anzudrehen. Ohne zu missionieren, es lohnt sich auch mal andere Dinge zu probieren als gewohnt – verbringt der durchschnittliche Mann doch 3300 Stunden seines Lebens vor dem Spiegel mit der Rasur. Etwas Geduld bei der ersten Rasur und in meinem Fall weniger als 15 Euro – der Preis für eine lebensverändernde Erfahrung, die deine CO2-Bilanz ganz sicher positiv beeinflusst.

Dieser Beitrag ist aus männlicher Perspektive geschrieben, aber grundsätzlich gilt alles auch für alle, die irgendwo irgendwas rasieren möchten oder müssen.

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