Plastikflasche vs. Getränkekarton – eine philosophische Frage? Nein!

Wenn einem extra die Qual der Wahl gelassen wird: die Tricks der Supermärkte für bessere Verkäufe sind ein fiese und auch schädliche Masche. Wenn man sich richtig entscheidet, gewinnt vor allem das Klima.

Getränkekartons oder PET-Flaschen? Beide enthalten Erdöl und sind nur bedingt recyclebar.

Ich wollte doch nur Saft kaufen! Und dabei wurde mir wieder einmal bewusst, wie wir ausgetrickst, beeinflusst und gesteuert werden beim banalen Einkauf im Supermarkt. Ein besonders freches Beispiel möchte ich euch hier erzählen. Seit der Pandemie kaufe ich öfters online ein. Und das hat zum Beispiel den Vorteil, dass man ganz einfach mit einem Klick auf “Preise aufsteigend” eine Sortierung nach Preis bewirken kann. Das geht im Supermarkt nicht, dort sind wir der totalen Kontrolle psychologischer Verkaufstrick wie Regalbefüllung, Beleuchtung, Verkehrssteuerung im Supermarkt, Düften, Farben, oder eben Sortierung nach Sortiment, Preis und vor allem Sichtbarkeit ausgesetzt. Es ist unmöglich vor einem Regal auf einen Blick eine Ordnung z.B. eben nach Preis zu bekommen. Natürlich sind günstigere Produkte weiter unten. Aber was ist, wenn Produkte scheinbar gleich sind? Nein, ich zähle jetzt nicht die Masche von Marken oder Werbestrategie auf. Manchmal ist es viel banaler. Zurück zum Onlineeinkauf: Ich mag Orangensaft. Nicht wirklich klimafreundlich – aber ich bin einer von den vielen, die Deutschland zum prozentual größten Konsumenten von dem gelben Gold gemacht hat. Bio? Nektar? Konzentrat? Fruchtanteil? Direktsaft? Nur Saft? Wie so oft sind die Begriffe so verwirrend, dass man als Konsument entnervt aufgibt und sich irgendwie für ein Produkt entscheidet – oft für den Preis oder irgendein anderes Merkmal, was einem gerade wichtig erscheint. Und dann bleibt man meist lange, sehr lange, ja gar ein Leben lang diesem Produkt treu und hinterfragt es nicht – denn was man lieb gewonnen hat, das will man gar nicht mehr hinterfragen. Genau in diesem Moment klingelt irgendwo die Kasse und jemand verdient richtig viel Geld mit diesen kleinen Unterschieden. Digitalisierung und Pandemie führen dazu, dass online plötzlich ein Riesenthema ist und Supermärkte diese hierzulande verschlafene Entwicklung im Schnellzugtempo aufholen müssen. Ein funktionierender Shop muss her. Und solange noch viel Luft nach oben ist bei der Lernkurve, werden eben manche Dinge sichtbar, die sonst peinlichst gut verborgen werden. Meine Suche nach Orangensaft, geordnet nach Preis förderte nämlich erstaunliches zutage: Die Eigenmarke des Supermarktes ist in PET-Flaschen und aber auch in Getränkekartons erhältlich. Zum selben Preis in derselben Menge. Warum? Und warum ist das so eine große Sache?

Orangensaftverpackung – der (Klima-)Teufel steckt buchstäblich im Detail.

Die Verhältnismäßigkeit

Bei DIY-Klima reden wir ja über diese kleinen, scheinbar verrückten Alltagsentscheidungen, welche aber wirklich tatsächlich großes bewirken können und liefern Kontext dazu. Viele denken, dass ihre kleine Tat keinen Einfluss hat, solange andere in viel größeren Dimensionen dem Klima Schaden zufügen. Viele halten solche Diskussionen sogar für eher philosophische Fragen. Aber auch diese sind wichtig. Denn einen Diskurs über Ziele, Deutungshoheit und vor allem Gewicht eines Themas, ist ganz entscheidend für Demokratien. Und diese steht in einem ständigen Spannungsverhältnis zum freien, kapitalistischen Markt. Manche mögen es als modernes Gleichgewicht unseres Lebenssystems, zumindest im Westen, bezeichnen. Rein Marktwirtschaftlich gesehen vielleicht. Dass aber Regulierung, Leitlinien und dadurch faire und vergleichbare Wettbewerbsbedingungen dem Markt nicht schaden, sondern ihn überhaupt möglich machen, ist auch eine Tatsache.

Für viele Themen ist ein definierbares Gleichgewicht eine Ansichtssache und eine souveräne Mehrheit bestimmt sie meistens. Die Klimakatastrophe ist aber eine Summe aus vielen tausend schlecht getroffener Entscheidungen, weil die neoliberale Doktrin der letzten Jahrzehnte das erwähnte Gleichgewicht immer mehr in Richtung absolute Handlungsfreiheit für die Wirtschaft verschoben hat. Der Diskurs ist kaputt, sonst wären wir nicht in dieser existenziellen Lage von heute. Viele staatliche Regeln haben der ultraliberalen Idee in der Geschichte immer wieder Grenzen gesetzt und damit die Profiteure buchstäblich vor sich selber geschützt. Der moderne Sozialstaat ist zum Beispiel das Ergebnis von überbordender und menschenfeindlicher Ausbeutung des frühindustriellen Zeitalters. Viele Regeln und Gesetze zur Umwelt sind im späten Wirtschaftsboom der Nachkriegszeit entstanden, als klar wurde, dass die relative neue erdölbasierte Chemiebranche schreckliche Konsequenzen hatte – Dioxine, PCB und andere Stoffe haben unsere Lebenswelt und damit uns und unsere Zukunft für Jahrtausende unwiederbringlich vergiftet. Mit diesem Erbe von nur wenigen Jahrzehnten müssen wir jetzt leben. Asbest kann man aufräumen – diese Gifte nicht. Atomare Bedrohungen sind ein weiteres Beispiel. Mikroplastik wird gerade erst erforscht, und allerneueste Ergebnisse zeigen, dass Mikroplastik sogar in Pflanzen gefunden wird, damit in unseren Nahrungskreislauf gelangt und in menschlichen Zellen Schaden anrichtet. Und dass zu Plastik verarbeitetes Erdöl unsere Atmosphäre rasend schnell und bis zur Unbewohnbarkeit aufheizt, ist auch kein Geheimnis mehr.

Darum sind Verpackungen doch eine ganz zentrale Frage, denn wenn ein großer Teil dieser Milliarden Menschen auf der Erde praktisch täglich zu Konsumprodukten in nur wenigen Verpackungsformen greifen, dann hat dieses Verhalten einen absolut gewaltigen Einfluss auf unser Klima. Die jedes Mal dazugehörende Entscheidung gerät damit eben doch zur absolut wichtigen Frage. Und damit zu den Fakten:

Verpackungen verkaufen Produkte. Oft werden sie nur deswegen vom Hersteller ausgewählt.

Der fiese Trick

Warum zur Hölle verkauft also der Supermarkt dasselbe Produkt in verschiedenen Verpackungen? Ottonormalverbraucher denkt sich nämlich, die Verpackung ist ein Entscheid, der eben gefällt wird, um Kunden glücklich zu machen, ein Produkt praktisch zu gestalten oder sonst auf irgendeine Weise möglichst optimal sein sollte. Natürlich sind aber die meisten Produktgestaltungen vor allem optimal für den Verkäufer und nicht so sehr für den Verbraucher oder gar das Weltklima. Das absolut genau selbe Produkt in unterschiedlicher Verpackung steht aber im Supermarkt niemals und unter keinen Umständen direkt nebeneinander. Denn sonst würde es eben auffallen. Das Geheimnis ist, mir wird hier nicht bewusst die Wahl gelassen, was für mich praktischer sei – so mag nämlich mancher Markt argumentieren – sondern weil man unterschiedliche Kundengruppen spezifisch ansprechen will. “Premiumsäfte sind teuer und kommen in Glasflaschen” – ein Klischee, das jeder kennt und wahrscheinlich sogar bestätigen kann. Bei PET vs. Karton ist es aber subtiler. Da untergräbt der Supermarkt mit der Eigenmarke die Marke. Nicht mit dem Preis, sondern mit der Breite des Sortimentes. Manche mögen mehr das eine, andere das andere. Gäbe es die Eigenmarke nur im Karton, würden PET-Liebhaber eben eher zur Marke greifen oder umgekehrt. Macht der Markt beides, kann er auf voller Breite die Marke angreifen. Die Produkte sind manchmal sogar nicht nur in unterschiedlichen Regalen, sondern oder auch nur in unterschiedlichen Filialen erhältlich. Im einen Markt gibt es preissensiblere Kunden, denen präsentiert man die eine Verpackung im anderen Markt genau andersrum. Selber Preis – aber spezifisch den Kunden von der Marke zur Eigenmarke gelenkt.

Online ist der Markt für alle derselbe – noch. Und da sehe ich mit dem Preiswerkzeug eben auf einen Blick, dass mehrere Verpackungen für denselben Saft existieren. Fies ist das vor allem für das Klima, die Umwelt und unsere Gesundheit. Denn die eine Verpackung ist besser als die andere in dieser Hinsicht. Es wäre technisch absolut null Problem, auf die schlechtere Verpackungsart zu verzichten. Und sogar günstiger bei der Herstellung. Aber der Supermarkt verdient so extrem viel an diesem kleinen Trick, dass er sogar den Mehraufwand verschiedener Verpackungen auf sich nimmt. Das Produkt wird damit auch teurer als es eigentlich wäre, ist aber immer noch billiger als die Marke. Sogar die Verpackungen sind unterschiedlich teuer und damit subventioniert der eine Kunden beim absolut selben Saft die rein gefühlte Präferenz der Verpackung eines anderen Kunden. Und wir kaufen nach Materialpräferenz soviel öfter die Eigenmarke, dass sich dies mehr als nur rechnet für den Supermarkt. Sind Produkte aber bei Inhalt, Qualität, Handhabung etc. unterschiedlich, ist der Vergleich schwerer. Trotzdem ist die Verpackung entscheidend, denn meist gibt es eine durchaus vergleichbare Alternative. Und dann sind wir am Drücker – unsere bewusste Entscheidung steuert ab dann die Nachfrage, Beliebtheit und damit Existenz einer Verpackungsart. Also her mit der richtigen Verpackung und Schluss mit dem Wahnsinn – denn aufgeklärte Konsumenten können diese Geld- und CO2-Quellen einfach zum Versiegen bringen. Doch welche ist überhaupt die richtige?

PET wird fast immer zurückgebracht, aber nur 30 % wird wieder zu Flaschen.

Die PET-Flasche

Polyethylenterephthalat – oder kurz PET – gehört zur Familie der Polyester. Das sind thermoplastische Kunststoffe. Also unter Hitze formbare Plastikarten. Viele, vor allem billige, Kleider bestehen aus dem Kunststoff, und neben vielen Lebensmittelverpackungen eben auch ein großer Teil der Getränkeflaschen. Jetzt denkst du sofort an den Automaten im Supermarkt, wo du ja die gebrauchten Flaschen zurückgibst und die dann recycelt werden. Wie immer: es ist komplizierter. Erstens gibt es wiederbefüllbare Mehrwegflaschen, die man bis zu 50 Mal neu verwenden kann – in Realität liegt der Wert nur bei 25 Mal. Mein Orangensaft ist aber eine Einwegflasche. Erst seit diesem Jahr sieht das Gesetz für diese Gebinde tatsächlich ein verpflichtendes Pfand vor. Darum könnte es sein, dass sich folgende Zahlen noch verbessern könnten. Kunststoffe werden in verschiedene Recyclingklassen eingeteilt. Nicht jedes Plastikmaterial ist gleich gut wiederverwendbar. Und wiederverwendbar ist nicht gleich wieder gleichwertig verwenden. Lag der Wert 2009 noch bei nur gerade 48 % der Flaschen, die gesammelt und verwertet wurden, liegt er heute – je nachdem, ob man Lobby, Getränkehersteller oder unabhängige Journalisten fragt – zwischen 94 und 98 %.

Aber zurückgebracht heißt nicht komplett geschlossener Kreislauf. Erstens geht nur der Getränkeanteil wieder zurück, andere PET-Flaschen wie für Putzmittel oder ähnliches nicht. Und zweitens wird nur ein Drittel des PET aus Getränkeflaschen auch wieder zu welchen. 70 % wird zu weniger wertigen Stoffen “downgecyclet”. Das liegt daran, dass sich zwar die Technik verbessert, aber die Qualität vermischter und mittels Laserscannern sortierten Plastikflakes nicht neuwertigem PET entsprechen. Auch schaffen es Fremdstoffe in diesen Kreislauf – Etiketten, Druckerfarbe etc. Deswegen gibt es keinen geschlossenen Kreislauf, sondern nur einen degenerierenden Weg der Mehrfachnutzung, aber der Weg endet irgendwann zwangsweise in der Verbrennung oder im Meer. Dazwischen werden daraus aber immerhin noch Textilien, Folien oder ähnliches. So ist zur Herstellung neuer Flaschen immer noch ein hoher Anteil an Erdöl notwendig – im Schnitt für eine 75ml-Flasche ganze 0,3 Liter davon. Daher hat jede Flasche trotzdem eine hohe CO2-Bilanz. Hässlich ist auch, dass Deutschland nach wie vor der größte Exporteur von Kunststoffabfällen in der EU. Zwar geht dieser Wert laut Statistischem Bundesamt zurück, mehr als ein Drittel weniger als noch vor zehn Jahren, jedoch wird der Rest trotzdem noch in Drittweltländer oder nach China verkauft. Malaysia zum Beispiel hat sich darauf spezialisiert, Müllhalde der Welt zu sein und verdient damit viel Geld. Noch, denn es gibt nun politische Bestrebungen, dies zu ändern. Die Welt hat damit ein Problem, denn wohin mit all dem Plastik, wenn sie kein anderer mehr abkauft? So landen viele Flaschen nach ihrem zweiten Leben als Pullover irgendwo auf Müllhalden und damit in der Umwelt.

Der Getränkekarton

Getränkekartons haben ein besseres Image. Aber nicht wirklich so ganz zu Recht. Denn aus Karton alleine sind sie ja nicht, sondern aus einem Verbund von Plastik, Aluminium, weiteren Kunststoffen und eben auch Karton. Das können bis zu sechs oder mehr Schichten sein. Interessant ist, dass der quasi Monopolist unter den Herstellern 82 % des Marktes beherrscht und auch eine PET-Getränkeflaschensparte zum Schweizer Konzern gehört. Vor allem bei Milchverpackungen ist der Getränkekarton mit 85 % Marktanteil ungeschlagen. Der Konzern ist mit 721.000 Tonnen Plastik, die er jährlich in den Umlauf bringt, einer der größten Plastikverarbeiter im Lebensmittelgewerbe – weltweit. Er wirbt aber aggressiv damit, dass eine Produkte “clever” seien oder “Gutes schützen” würden – wobei eher der Inhalt gemeint ist, da Getränkekartons lichtundurchlässig und damit zum Beispiel Vitamine darin stabiler sind. Auch beworben wird eine vermeintlich hohe Recyclingquote. Doch die deutsche Umwelthilfe hat nachgerechnet und kommt gerade mal auf eine Recyclingquote von 29 %. Die reine Rückgabequote durch die gelbe Tonne ist höher als die nachher tatsächliche Wiederverwendungsrate. Auch hier gehen wegen Sortierresten, Fremdmaterialien, Verschmutzungen usw. große Teile dem Kreislauf verlustig. Ausgerechnet das Herkunftsland des Marktführers ist besonders schlecht dran: In der Schweiz gibt es, wie in vielen anderen Ländern übrigens auch, keine gemeinsame Wertstoffsammlung, die zwangssortiert wird. Nein, dort gibt es für jedes Material separate Sammelstellen und für Getränkekartons kein landesweites System. Deswegen sind die weltweiten Zahlen noch viel übler. Zwar wird für den Kartonanteil Altpapier verwendet, trotzdem werden dennoch pro Tonne Papier und Kartonage etwa 676 Kilogramm CO2 ausgestoßen. Expertenglauben übrigens, dass ein Pfand, und damit eine Rückgabe im Supermarkt anstatt der gelben Tonne, besser für die Recyclingquote von Getränkekartons wäre. Zu viele landen leider im Restmüll.

Getränkekartons sind längst nicht so umweltfreundlich, wie man denkt.

Was ist denn nun besser?

Eindeutig der Getränkekarton. Weil da trotzdem viel nachwachsender Rohstoff drin ist und damit dem PET gegenüber im Vorteil ist. In der Gesamtbilanz ist aber der Unterschied nicht wahnsinnig groß. Beide Verpackungsarten haben gravierende Nachteile. Wir konnten das alles schon mal besser. Als es noch Milchmänner gab. Milchflaschen waren selbstverständlich aus Glas und wurden sogar umweltschonend mit Elektroautos geliefert, anstatt dass sie individuell von jedem im eigenen Auto vom Supermarkt nach Hause gekarrt wurden. Plastik und Plastikverbund galt ab Mitte des letzten Jahrhunderts als der große Fortschritt, aber die Nachteile sind mittlerweile mit Mikroplastik, ungeklärten Gesundheitsgefahren und der extremen Klimabelastung so deutlich, dass wir uns von den Gewohnheiten lösen und dringend komplett anderen Lösungen zuwenden sollten. Der Handel wird es nicht alleine tun, weil er die Kosten fürchtet, denn Erdöl ist immer billiger. Noch. Viele Menschen kaufen ihre Fruchtsäfte trotzdem im Glas, kaufen online ein und somit könnte auch der digitale Weg ein Mehrwegsystem auch für Milch attraktiv machen. Zumal gerade bei den Getränkekartons und speziell der Milch praktisch ein Monopol nur eines Herstellers besteht. Und ja, es gab Tests die letzten Jahre mit Selbstabfüllanlagen von Milch in Supermärkten, welche sich aber nicht durchgesetzt haben. Ich kaufe jetzt Orangensaft ausschließlich im Getränkekarton, wünsche mir aber generell bessere Lösungen. Manche werden bereits von Supermärkten getestet. Wir werden im Klimablog bald über diese sprechen.

Wir waren schonmal viel weiter: Milch wurde um die vorletzte Jahrhundertwende in vielen Weltgegenden mit Elektroautos in Mehrweg-Glasflaschen direkt nach Hause geliefert. Die Batterien reichten damals schon für 100 km Reichweite. Wir könnten Getränke wieder so umweltfreundlich machen.

Fazit

Natürlich könnte man alle möglichen Verpackungsarten vergleichen. Einwegglas braucht am meisten Energie, Mehrwegglas könnte aber wiederum richtig gemacht eine der besten Lösungen sein, wenn da nur nicht das hohe Transportgewicht wäre. Plastik ist noch aus anderen Gründen wie Gesundheit oder Umweltverschmutzung weniger sinnvoll, mancherorts fehlen Alternativen etc. Man kann sich da echt verlieren. Viel wichtiger scheint, dass mindestens Praktiken wie die mit dem Orangensaft, also alle Verpackungsarten aus Verkaufs-psychologischen Gründen anbieten für nur ein einziges Produkt, wohl definitiv am klimaschädlichsten ist. Gerade im Verpackungsuniversum gibt es unglaublich viel Sinnloses. Dieser Hebel wäre gesellschaftlich gesehen mit besonders wenig Verlust an Lebensqualität bzw. finanziellen Einschränkungen verbunden. Weh tut es nur den Herstellern und Verkäufern – aber wenn sie die jeweils besten Alternativen einsetzen müssten, wäre das auch für alle gleich und damit nicht wirklich ein Wettbewerbsnachteil. Generell kann auch eine Wirkung auf den Überkonsum damit einhergehen. Bei den populistisch sehr sichtbar und einfach greifbaren Plastiktüten wurde gehandelt, denn Politiker können damit glänzen. Plastiktüten kommen erst nach der Kasse und ist damit Herstellern von Produkten egal. Aber wenn man konsequent unsere Zukunft retten will, sollte eigentlich alles, was für dieses Ziel nicht sinnvoll oder gar schädlich ist, aus den Regalen fliegen. Mittels Regulierung sind die Spieße für alle gleich lang und der “freie Markt” kann sich nicht darauf berufen. Das Potential ist gerade bei Verpackungen gigantisch. Wir sollten es nutzen. Solange politisch nicht oder zu wenig gehandelt wird, können wir wenigstens versuchen im Supermarkt so gut es geht bessere Entscheidungen zu treffen. Verrückt ist das nicht – sondern eher es nicht zu tun.

Magst du den Klimablog unterstützen?
Dann teile diesen Beitrag auf Mastodon, Twitter oder
dem sozialen Netzwerk deiner Wahl. Danke!

Am Klimablog dranbleiben? Jetzt folgen!




Zurück zur Startseite